Häuser aus Plastikflaschen

Der fluter hat ja diesmal den Themenschwerpunkt Plaste-Elaste und da gab es auch schon den Pilz, der Plastik verdaut. Und natürlich der Penner-Bier-Test, wo Plasteflaschen gar nicht so schlecht abgeschlossen haben. Aber das tut hier nix zur Sache.

plaste plast häusle bauenHier geht es um folgendes:

AUS PLASTIKFLASCHEN LASSEN SICH HÄUSER BAUEN, DIE ERSTAUNLICH WIDERSTANDSFÄHIG SIND

Ein Erdbeben in Honduras: Eine Brücke zerbricht, Menschen fliehen auf die Straße, Hütten fallen in sich zusammen. Ein paar bunte Häuser mit abgerundeten Ecken bleiben stehen. Sie gehören nicht den Reichen, sondern den Armen. Ihre Wände bestehen aus Plastikflaschen und wurden von Dorfbewohnern errichtet. Erfunden hat das Verfahren Andreas Froese, der es als gelernter Zimmermann früher eher mit Holz als mit Plastik zu tun hatte.

Aber das hat sich in den über 20 Jahren, die Froese in Entwicklungsländern verbracht hat, geändert: Die Mengen an Müll, die er sah, brachten ihn auf die Idee, den Abfall sinnvoll zu nutzen. Die Idee zum Bau von Häusern aus alten Plastikflaschen hatte er 2001 in Honduras, als er einen Freizeitpark ökologisch gestalten sollte, das heißt: erst mal ordentlich Müll trennen musste. Schnell türmten sich die leeren PET-Flaschen zu Bergen. Verbrennen oder verbuddeln kam nicht infrage, also baute Froese zusammen mit vier Helfern innerhalb von drei Monaten ein Haus daraus. Nicht nur, um Land und Meer vom Plastikmüll zu befreien, sondern auch, weil er einfach eine Arbeit brauchte.

Tatsächlich erwies sich die Erfindung als recht langlebig. Mittlerweile hat Froese sogar ein eigenes Unternehmen, das den Menschen zeigt, wie man aus PET-Flaschen ein Haus baut. Vor allem in Lateinamerika, aber auch in Afrika und Indien war die Firma Eco-Tec bisher für circa 60 Projekte unterwegs, darunter ein Dutzend Häuser, aber auch viele Wassertanks. Dabei hat Froese weder Mitarbeiter noch Büroräume, nur die Projekte vor Ort. Reich werde er damit nicht, sagt er, aber auf Spenden oder Crowdfunding will er dennoch nicht zurückgreifen. „Die Leute müssen sich aus Überzeugung für das Bausystem entscheiden; nur so kann es sich verbreiten.“

Die Idee, aus Abfall Gebäude zu bauen, existiert schon länger. Der berühmte US-amerikanische Ökoarchitekt Michael Reynolds schuf bereits Anfang der 1970er-Jahre Häuser aus Zement und alten Plastikflaschen. Besonders bekannt wurde seine „tin can wall“ – eine Mauer aus Getränkedosen. Der brasilianische Mechaniker Alfredo Moser hatte 2002 die Idee, dass man eine mit Wasser gefüllte Flasche in einem bestimmten Winkel ins Dach einsetzen kann, damit sie Licht in die Wohnung bringt. Das darauf basierende Projekt hat laut dem philippinischen Trägerverein My Shelter Foundation seit 2011 rund 140.000 Haushalte auf den Philippinen erleuchtet.

Das Video vom Garbage Warrior und sein weiterer Kampf gegen die Bürokratie kann ich euch sehr empfehlen.

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